"Hätte ich die Wahl, würde ich mich für das Laufen entscheiden" Margitta, WG-Intensivpflege Klientin

Damals war es eine andere Zeit. Margitta gehört einer Generation an, in der bestimmte Werte noch großgeschrieben wurden. Eine Generation in der der Alltag einen bestimmten Rhythmus hatte. Heutzutage vergessen wir allzu oft, was im Leben wirklich wichtig ist und leben häufig im ständigen Stress. Wir rasen von einem Meeting in das nächste, um so zu behaupten der Tag sei produktiv gewesen. Wir schlafen weniger, nehmen unsere Mahlzeiten als „to go“, um Zeit zu sparen und haben immer weniger Zeit für unsere Liebsten.

Doch Margitta und ihr Mann haben trotz der jüngsten Veränderung in der Gesellschaft ihren Alltag beibehalten. Jeden Morgen bereitete ihr Ehemann den Kaffee vor und Margitta kam dann zum Frühstück dazu. So verbachten sie jeden Morgen gemeinsam. Doch eines Tages kam sie nicht runter. Sie erlitt an diesem Morgen einen Herzinfarkt im Bett und ihr Leben veränderte sich schlagartig. Seitdem hat sie Schwierigkeiten beim Laufen und kann nur mit großer Mühe kleine Strecken absolvieren. Und als ob das nicht schon genug wäre, holte sie sich noch eine Lungenentzündung ein, welche zu einer künstlichen Beatmung führte. Nach verschiedenen Krankenhausaufenthalten, Untersuchungen und einem Entwöhnungsversuch von der künstlichen Beatmung, rieten ihr die Ärzte im Bonner Krankenhaus letztendlich zu einer Wohngemeinschaft.

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Hier fühlt man sich wohl!

Über eine Empfehlung kam Margitta dann Mitte März zu uns. Es war für sie die erste Erfahrung in einer Wohngemeinschaft: „Im Krankenhaus will man nur noch schnell wieder nach Hause gehen, weil man sich überhaupt nicht wohl fühlt, aber hier ist es ganz anders.“

Auch ihr Ehemann versucht alles, damit sie sich hier wie zu Hause fühlt und besucht sie jeden Tag. Margitta fand bei uns schnell wieder einen klaren Rhythmus, da wir immer versuchen auf die Wünsche unserer Klienten einzugehen. „Es ist sehr familiär hier und nicht so anonym wie im einem Krankenhaus. Der Vorteil ist, dass man auch eine Bindung zur Pflegekraft hat, was man durch die häufigen Rotationen im Krankenhaus nicht erhält.“

Gegebenenfalls will das Paar auch zu einer 1:1 Versorgung wechseln, damit Margitta wieder ganz Hause sein kann. Das ist natürlich nicht immer leicht da hier vieles dazugehört, wie beispielsweise eine barrierefreie Wohnung. Dennoch ist dieses Ziel eine Überlegung wert, damit Margitta wieder Zeit in ihrem geliebten Garten verbringen kann.

Ihr größter Wunsch: endlich wieder mobil sein!

„Hätte ich die Wahl, würde ich mich für das Laufen entscheiden. Wenn man bei der Bewegung eingeschränkt ist, ist man immer von jemand anderen abhängig, weil man nicht mal schnell etwas holen kann.“ Margitta ist ein ehrgeiziger Mensch und hat ihre Ziele klar vor Augen. Aus diesem Grund übt sie fleißig das Laufen, jeden Tag etwas mehr. Sie glaubt an sich selbst und gibt nicht auf: „Hoffnung muss man immer haben!“

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